Frauen, die erst während der Schwangerschaft Diabetes entwickeln, müssen diesen genauso ernst nehmen wie Typ-1-Patientinnen. Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 737.575 Lebendgeborene beim Statistischen Bundesamt erfasst. Von den Müttern hatten 0,9 Prozent (circa 6.700) einen vor der Schwangerschaft bekannten Diabetes. In 4,97 Prozent der Fälle (circa 36.700) wurde ein Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes, GDM) festgestellt. 

In den letzten 15 Jahren hat der Schwangerschaftsdiabetes um das 4,5-Fache zugenommen, in den letzten zwei Jahren an absoluten Zahlen jeweils um mehr als 14 Prozent. Der Gestationsdiabetes zählt zu den häufigsten Schwangerschaftskomplikationen.

Mutter werden trotz Diabetes

Durch eine gute Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft lassen sich die Risiken für Mutter und Kind auf ein Minimum reduzieren. Ein gesundes Kind zur Welt zu bringen – das ist heute für Diabetikerinnen kein Wunschtraum mehr. Dank moderner Behandlungsmöglichkeiten stehen die Chancen für eine komplikationslose Schwangerschaft und eine normale Geburt gut. Voraussetzung ist, dass ein erfahrenes Team aus Diabetologen, Gynäkologen und Geburtshelfern die werdende Mutter betreut.

Kaiserschnitt erhöht das Risiko für Diabetes Typ 1

Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kamen, haben ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Typ 1 Diabetes als Kinder, die spontan entbunden wurden. Dies ergaben neueste Auswertungen der Langzeit-Studie BABYDIAB der Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität München.

Sexualität und Schwangerschaft – gut geplant gibt es keine Probleme

Nicht selten strapaziert die Stoffwechselkrankheit Diabetes mellitus das sensible Gefüge zwischen Mann und Frau – insbesondere, wenn es um Sexualität und Familienplanung geht. Durch offenen Austausch lassen sich Konflikte verhindern. 

Eine gesunde Partnerschaft zeichnet sich dadurch aus, dass Mann und Frau den anderen an ihrer Erlebniswelt und ihren Gefühlen teilhaben lassen. Genau dieser offene Umgang ist auch bei der Lebensgemeinschaft mit Diabetes mellitus entscheidend. Wer als Diabetiker den gesunden Partner an der Krankheit beteiligt, schafft gute Voraussetzungen für eine entspannte Beziehung. Gleiches gilt für den anderen Partner. Wichtig: die Themen Sexualität und Kinderwunsch dürfen dabei nicht ausgespart werden. Denn gerade hier können unausgesprochene Sorgen und Ängste auf Dauer nur mehr Probleme nach sich ziehen.

Ursachen der Impotenz und Unlust

Die Zuckerkrankheit kann nämlich durchaus dafür verantwortlich sein, dass es im Bett nicht so läuft wie erhofft. Viele Männer und Frauen mit Diabetes leiden an sexueller Unlust und/ oder Impotenz. So können durch die Krankheit geschädigte Nerven zum Beispiel für eine erektile Dysfunktion beim Mann verantwortlich sein. Diabetikerinnen haben beim Sex mitunter Schmerzen, weil sie unter trockenen Schleimhäuten und Entzündungen im Genitalbereich leiden. Diabetiker – und ihre Partner – sollten sich daher nicht scheuen, ihren Arzt oder einen geschulten Therapeuten mit einzubeziehen, wenn sie krankheitsbedingte Sorgen haben. Für manche sexuelle Störung zum Beispiel gibt es wirksame Behandlungsmethoden und manch ein Beziehungsknoten löst sich mit Hilfe eines Dritten leichter.

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