Noch bis zum 24. Mai 2024 heißt es jeden Freitag in der gleichnamigen beliebten RTL-Tanzshow: „Let`s Dance!“ 14 Prominente treten mit professionellen Tanzpartnern in einem Wettbewerb an, um „Dancing Star“ zu werden. Viele Teilnehmende der mittlerweile 17 Staffeln verloren im Laufe der Trainingswochen Gewicht, verbesserten ihre Ausdauer und Koordination. Anfängliche Skepsis gegenüber Walzer und Co. wich zunehmendem Spaß an der Bewegung zu Musik. Diese Erfahrung machte auch Schauspieler Tetje Mierendorf, der mit Diabetes Typ 2 lebt und 2013 an der Show teilnahm. Ähnlich erging es Matthias Steiner: Der ehemalige Olympiasieger im Gewichtheben hat Typ-1-Diabetes und stellte sich 2015 der Herausforderung. Doch auch ohne Leistungsdruck und strenge Jurybewertungen können Menschen mit der chronischen Stoffwechselerkrankung vom Tanzen profitieren. diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe zeigt auf, welche Vorteile Tanzen als körperliche Aktivität haben kann.
Rote Köpfe, Schweißperlen auf der Stirn, schwerer Atem – wer freitags die Sendung „Let`s Dance!“ anschaut, erkennt: Viele der teilnehmenden Prominenten sind Tanzanfängerinnen und -anfänger. In den ersten Wochen ist ihnen die ungewohnte Anstrengung deutlich anzumerken. Doch von Show zu Show werden sie fitter und selbstbewusster. „Bewegung kann trotz anfänglich hoher Belastung auch Spaß machen und kurzweilig sein“, sagt Tetje Mierendorf. Zu dieser Erkenntnis kam der Schauspieler unter anderem durch seine Teilnahme an „Let`s Dance“. Damals hatte er noch starkes Übergewicht, inzwischen hat er 68 Kilogramm abgenommen. Bei Matthias Steiner, der zu Beginn seiner Zeit bei „Let`s Dance“ 105 Kilogramm wog, purzelten sogar schnell einige Kilos.
„Als Ausdauersportart verbrennt Tanzen ähnlich wie Walken oder Joggen Kalorien und kann daher beim Abnehmen helfen. Darüber hinaus senkt Tanzen den Glukosespiegel. Wer regelmäßig tanzt, verbessert auch seine Insulinempfindlichkeit“, sagt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Weitere positive Effekte: Tanzbewegungen kräftigen die Muskulatur, steigern die Herz-Kreislauf-Fitness, fördern die Koordination und bauen Stress ab. Dafür müssen Menschen mit Diabetes auch nicht wie die „Let`s Dance“-Teilnehmenden täglich 8 Stunden hart trainieren und komplizierte Choreografien oder Hebefiguren lernen.
Wichtig ist, regelmäßig aktiv zu sein: „Die WHO empfiehlt, sich mindestens 150 bis 300 Minuten pro Woche in moderater Intensität oder mindestens 75 bis 150 Minuten in höherer Intensität zu bewegen“, sagt Professor Haak. Das könnte zum Beispiel mehrmals wöchentlich ein Tanzworkout zu Hause oder zweimal die Woche ein Tanzkurs sein. Möglichkeiten gibt es viele: Sportstudios bieten häufig Kurse für fitnessorientiertes Tanzen wie Zumba an. Tanzschulen unterrichten zahlreiche Paartänze. An Volkshochschulen können Interessierte Gruppentänze aus verschiedenen Kulturen kennen lernen. „Wichtig ist, beim Tanzen den Glukosespiegel im Blick zu behalten, um Unterzuckerungen zu vermeiden“, empfiehlt Professor Haak und ergänzt: „Wer eine diabetische Neuropathie hat, sollte zudem mit seinem diabetologischen Behandlungsteam besprechen, auf was gegebenenfalls bei der Auswahl geeigneter Tanzschuhe zu achten ist, um Fußverletzungen vorzubeugen. Aus diesen könnte wiederum ein diabetisches Fußsyndrom entstehen.“ Ansonsten stehe dem Tanzvergnügen nichts im Wege.
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