Der Landesverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe sieht aber auch positive Entwicklungen – zum Beispiel in der Versorgung durch die Apotheken vor Ort.

Düsseldorf/Duisburg/Münster, 11.11.2022. Zum Weltdiabetestag am 14.11.2022 warnt der Lan-desverband NRW der Deutschen Diabetes-Hilfe (DDH-M NRW) vor einer Verschlechterung der Ver-sorgung von Menschen mit Diabetes. „Von immer mehr Betroffenen wird uns berichtet, dass diabeto-logische Schwerpunktpraxen aus Kapazitätsgründen kaum neue Patienten aufnehmen können“, berichtet Norbert Kuster, Vorsitzender des Landesverbandes. Zudem müss-ten aufgrund des Fachkräftemangels mancherorts Haus-arztpraxen aufgegeben werden, und Diabetesberater arbei-teten zumeist am Limit.

„Zu begrüßen ist allerdings, dass den Apotheken vor Ort in diesem Jahr durch den Gesetzgeber zusätzliche Instrumen-te an die Hand gegeben worden sind, von denen auch wir Diabetiker profitieren“, nennt Norbert Kuster auf der ande-ren Seite eine positive Entwicklung.

So können Patienten, die auf Dauer mindestens fünf Arz-neimittel einnehmen müssen, kostenfrei in Apotheken vor Ort neue pharmazeutische Dienstleistungen in Anspruch nehmen – zum Beispiel einen Blutdruckcheck oder eine umfassende Medikationsberatung. „Ziel dieser detaillierten Medikationsberatungen ist, un-erwünschte Wechsel- und Nebenwirkungen aufzudecken oder Probleme bei der Einnahme der Medi-kamente aufzuspüren“, erklärt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbandes Nordrhein (AVNR). Mit Risikoscreenings, Ernährungsberatungen, Blutzuckermessungen und speziellen Beratun-gen insbesondere durch Apotheker mit einer Fortbildung in Diabetologie leisteten die Apotheken ei-nen weiteren wesentlichen Beitrag zur Prävention und unterstützten Erkrankte dabei, die mit dem Arzt vereinbarten Therapieziele zu erreichen.

„Die Versorgung durch eine wohnortnahe Apotheke ist für uns Diabetiker schon immer sehr wichtig gewesen – bekommt nun aber aufgrund der Kapazitätsengpässe in anderen Bereichen noch größere Bedeutung“, sagt Norbert Kuster.

„Auch aus diesem Grund muss unbedingt verhindert werden, dass das flächendeckende Netz der Apo-theken vor Ort weiter ausdünnt“, fordert Thomas Rochell, Vorstandsvorsitzender des Apothekerver-bandes Westfalen-Lippe (AVWL). „Deshalb muss die Politik Rahmenbedingungen schaffen, unter de-nen eine Apotheke wirtschaftlich zu betreiben ist und die es für Nachwuchskräfte wieder attraktiv werden lassen, sich selbstständig zu machen.“

Deutsche Diabetes-Hilfe - Menschen mit Diabetes (DDH-M) - Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V.:

Der Landesverband NRW e. V. ist seit 1975 ein eigenständiger Verband, der die Interessen aller Diabetiker im Lande Nordrhein-Westfalen auf Landesebene bei Behörden und den Selbstverwaltungsorganen des Gesund-heitswesens vertritt. Gemeinsam mit dem Fachbeirat und in Zusammenarbeit mit anderen Fachverbänden setzen wir uns für eine Verbesserung der Lebenssituation Betroffener ein. Weitere Informationen unter https://nrw.menschen-mit-diabetes.de/

Die Apothekerverbände Nordrhein (AVNR) und Westfalen-Lippe e.V. (AVWL):

Die rund 4.000 Apotheken in Nordrhein-Westfalen versorgen die Bevölkerung mit lebenswichtigen Arzneimit-teln, sie beraten die Menschen kompetent und vertraulich und erbringen wohnortnah pharmazeutische Dienst-leistungen. Die beiden Apothekerverbände vertreten die wirtschaftlichen, rechtlichen und berufspolitischen Interessen der Apothekeninhaber in NRW. Weitere Informationen unter www.av-nr.de und www.apothekerverband.de

Diabetes in Zahlen

  • Nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erkranken in Deutschland jährlich mehr als eine hal-be Million Erwachsene neu an Diabe-tes.
  • Aktuell sind etwa 8,5 Millionen Men-schen betroffen.
  • Perspektive: Bei gleichbleibender Ent-wicklung muss man laut DDG davon ausgehen, dass hierzulande bis zum Jahr 2040 etwa 12,3 Millionen Men-schen an Diabetes erkrankt sein wer-den.

 

Kontakt:

Dr. Nina Grunsky
Tel.: 0251/53938-34
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Dr. Peter Szynka, Apothekerverband Nordrhein
Tel.: 0211/43917-26

Deutsche Diabetes-Hilfe
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Tel.: 0203/60844-0
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